Schulbienen

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Das MINT-Projekt – Imker-AG
Text und Fotos von Miriam Michalke

Seit zwei Jahren ist unsere Schule nun stolze Besitzerin eigener Nutztiere im Schulgarten. Es handelt sich um über 60.000 Bienen.

Unsere Schulbienen erhielten wir von der bekannten Bienen-Expertin Frau Dr. Pia Aumeier (tätig an der Universität Bochum).
Sie bietet für alle Interessierten (für LehrerInnen ist das Angebot übrigens kostenlos) ab Februar eines jeden Jahres ImkerInnen-Kurse an, die dann an sieben Samstagen über das Jahr verteilt stattfinden.

Parallel zu diesem Kurs begann nicht nur für die MINT-SchülerInnen des 7. Jahrganges, sondern auch für mich als Biologielehrerin im Jahr 2015 das spannende Abenteuer und wunderschöne Hobby Imkern.

Ausstattung

Dank der Unterstützung des Fördervereins der MSM besitzen wir nun eine Beute aus Holz (das Zuhause unserer Schulbienen) und das wichtigste Imker-Werkzeug (Raucher, Stockmeißel, Bienenbesen und Imkerhüte).

Wir überleben dank der Bienen!

In der Imker-AG lernen die SchülerInnen neben theoretischem Wissen auch praktische Fertigkeiten. Gestartet wird mit der Frage, warum Bienen so wichtig sind. Neben der Honigproduktion sind 80% aller heimischen Nutz- und Wildpflanzen auf Bienen und andere blütenbestäubende Insekten angewiesen. Bienen sichern durch Bestäubung nicht nur den Obstbestand von Obstbäumen, sie sorgen auch für die Vermehrung verschiedenster Pflanzen. Und da Pflanzen für die Produktion von Sauerstoff zuständig sind, sind sie lebenswichtig für alle Lebewesen. Somit sind wir Menschen abhängig von diesen kleinen und faszinierenden Insekten.

Das theoretische Wissen

Weiterhin lernen die SchülerInnen mithilfe der Lupe und des Mikroskops den Körperaufbau einer Biene kennen. Sie staunen über die Funktionen der Körperteile und können Einzelteile einer Biene sezieren, mikroskopieren, zeichnen und beschriften.

Nachdem die SchülerInnen erfahren haben, wer genau im Bienenstaat lebt: eine Königin (weiblich), ca. 10% Drohnen (männlich) und ca. 90% Arbeiterinnen (weiblich) und wie das Leben dieser drei Bienenarten aussieht, sind alle ganz glücklich darüber, Mensch zu sein.

Das Bienenleben live miterleben

Das Leben im Bienenstock ist absolut spannend, aber noch interessanter ist es, das Ganze Woche für Woche live mitzuverfolgen. Schon schnell finden die SchülerInnen heraus, was ein/e ImkerIn alles entdecken kann:

  • leere Waben
  • gefüllte Waben mit Eiern (Damit ist klar, die Königin lebt!)
  • Waben, in denen aus einem Ei eine Larve geworden ist, die im Honig badet, bis sie sich verpuppt
  • dunkel verdeckelte Waben enthalten eine verpuppte Larve, aus der neue Bienen schlüpfen
  • helle verdeckelte Waben sind gefüllt mit Honig.

Das Schönste: die Honig-Ernte!

Die Rähmchen, auf denen die Bienen leben und arbeiten, haben wir im Kurs ebenfalls selbst zusammengebaut und unsere handwerklichen Fähigkeiten geschult. Jede Woche gibt es Neues rund um die Welt der Bienen zu erkunden – sowohl theoretisch als auch praktisch. Im Sommer steht dann eine der schönsten Aufgaben an: Honig ernten und schleudern. Hierbei darf auch reichlich genascht werden.

 

Die Varroa-Milbe – der Kampf ums Überleben

Nach dem Abfüllen des Honigs sichern wir ImkerInnen das Überleben der Bienen, indem wir den Umgang mit dem Bienenfeind, der Varroa-Milbe erlernen. Die Bienen werden nach der Honigernte behandelt und sind somit vor der für die Bienen lebensbedrohlichen, für den Menschen aber ungefährlichen Milbe geschützt.

Der Tag der offenen Tür

Im Herbst, beim Tag der offenen Tür dürfen die stolzen Jung-ImkerInnen nicht nur ihr Wissen weitergeben, sondern auch ihren selbst geschleuderten und abgefüllten Honig verkaufen.

Anforderungen des Projektes
Das Projekt bietet neben dem nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt viele naturwissenschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten und bringt darüber hinaus viel Freude an der Arbeit in und mit der Natur.

Kein einziger Bienenstich!

Übrigens wurde weder ich selbst noch eine/r der SchülerInnen in den zwei Jahren von einer Biene gestochen. Bienen interessieren sich im Gegensatz zu Wespen nur für Blütenstaub und Nektar und gehen ihrer Arbeit nach. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen und – toi toi toi – bisher waren unsere Bienen brav.

Ich hoffe, ihr seid neugierig geworden und wollt noch mehr erfahren. Ansprechpartner ab dem Schuljahr 2017/2018 ist Christian Detmer.

Miriam Michalke

Projekt Schulbienen
Miriam Michalke, die Gründerin unserer Imkerei
Projekt Schulbienen
Der Honig wird geschleudert.
Schulbienen
Der Honig wird gewonnen.
Schulbienen MSM
Ein junger Imker im Schulgarten.
Schulbienen MSM
Jung-ImkerInnen erweitern ihr Wissen über Bienen.
Schulbienen an der MSM
Der Honig wird gefiltert.
Schulbienen
Die Bienen lassen sich nicht irritieren.
Schulbienen MSM
Honig - ein Produkt der MSM